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Allgemeine Informationen

Baubeginn: 1951
Fertigstellung: 30. April 1953
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Preise und Auszeichnungen

Lage / Ort

Lage: , ,
, , ,
Überquert:
  • Rhein
Neben: Nibelungenbrücke (2008)
Ersetzt: Ernst-Ludwig-Brücke (1900)
Koordinaten: 49° 37' 52.77" N    8° 22' 47.51" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Überbaubreite 14.00 m
Brückenfläche 10 677 m²
Hauptbrücke
größte Stützweite 114.20 m
Gesamtlänge ca. 320 m
Stützweiten 101 m - 114.20 m - 101 m
Anzahl Felder 3
Vorlandbrücke Hessen
Stützweiten 43-47 m - 36.50 m - 35.40 m - 34.15 m - 31.00 m - 29.70 m - 28.55 m - 25.70 m - 22.35 m
Anzahl Felder 9
Vorlandbrücke Worms
Stützweiten 29.75 m - 33.50 m - 45.85 m - 28.25 m
Anzahl Felder 4

Massen

Renovierung / Instandsetzung
Betonvolumen 1 700 m³
Spannstahl 28 t
Betonstahl 298 t

Lastannahmen

Verkehrslast Brückenklasse 60
Bemessungsnorm DIN 1072

Kosten

Renovierung / Instandsetzung
Baukosten Euro 13 600 000

Baustoffe

Fahrbahntafel Spannbeton
Pfeiler Stahlbeton
Widerlager Stahlbeton

Auszug aus der Wikipedia

Die Nibelungenbrücke verbindet die rheinland-pfälzische Stadt Worms über den Rhein mit den hessischen Städten Lampertheim und Bürstadt.

Die Brücke im Verlauf der B 47, hier identisch mit Nibelungen- und Siegfriedstraße, ist die einzige Straßenbrücke zwischen Mannheim im Süden und Mainz im Norden. Sie wurde nach der Nibelungensage benannt und birgt mit dem Nibelungenturm eine Wormser Sehenswürdigkeit.

Nachdem bei Worms der Fährbetrieb urkundlich seit dem Jahr 858 belegt ist, entstand die erste Schiffsbrücke im Jahr 1855. Die erste feste Brücke über den Rhein war von 1900 bis 1945 die Ernst-Ludwig-Brücke. Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Brücke wurde als Nibelungenbrücke (heute „alte“ Nibelungenbrücke genannt) von 1951 bis 1953 wieder aufgebaut.

Aufgrund von gewachsenem Verkehrsaufkommen und Sanierungsbedürftigkeit wurde von 2005 bis 2008 parallel zur „alten“ die „neue“ Nibelungenbrücke errichtet. Seit der 2013 vollendeten Sanierung der „alten“ Brücke führen die zwei Fahrstreifen der „alten“ Brücke stadteinwärts und die zwei der „neuen“ stadtauswärts. Beide Brücken verfügen über kombinierte Fußgänger- und Radfahrwege.

Die alte Nibelungenbrücke einschließlich des Nibelungenturms ist ein Kulturdenkmal sowohl nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz als auch nach dem rheinland-pfälzischen Denkmalrecht.

Geographische Lage

Die Nibelungenbrücke steht unmittelbar östlich der Stadt Worms und leitet mit den hier auf der B 47 verlaufenden Ferienstraßen Nibelungen- und Siegfriedstraße über den Rhein zum Lampertheimer Stadtteil Rosengarten und zur weiter östlich befindlichen Stadt Bürstadt über. Die zwischen den Rheinkilometern 443 und 444 errichtete Zwillingsstraßenbrücke verbindet die rheinland-pfälzische Region Rheinhessen im Westen mit dem Hessischen Ried im Osten.

Auf rheinland-pfälzischer Seite und damit westlich der Nibelungenbrücke hat die B 47 direkt an der Brücke Anschluss an die B 9. Westlich des Rheins breitet sich die Wormser Kernstadt aus, nordwestlich der Brücke liegt der städtische Festplatz, unmittelbar nördlich die Rheinpromenade mit Restaurants, kleiner Parkanlage und Hagendenkmal und etwas südlich des Bauwerks befindet sich der „Floßhafen“. Unter der westlichen Vorlandbrücke hindurch führt die Hafenbahn Worms. Auf hessischer Seite und damit östlich der Brücke hat die B 47 bei Bürstadt Anschluss an die B 44. Östlich des Rheins erstreckt sich entlang des Flussufers etwas stromabwärts das Naherholungsgebiet Maulbeeraue mit einem dieses östlich abgrenzenden Altrheinarm.

Die nächste rheinaufwärts stehende Straßenbrücke ist die etwa elf Rheinkilometer weiter südlich zwischen Mannheim im Osten und Frankenthal und Ludwigshafen am Rhein im Westen befindliche Theodor-Heuss-Brücke im Zuge der A 6. Die nächste Straßenbrücke rheinabwärts ist die rund 51 Rheinkilometer weiter nördlich zwischen Mainz im Westen und Ginsheim-Gustavsburg im Osten errichtete Weisenauer Brücke im Zuge der A 60. Etwa 2,3 km rheinabwärts queren die Nibelungenbahn und die Riedbahn den Rhein auf der Rheinbrücke Worms, der einzigen Eisenbahnbrücke zwischen Mannheim und Mainz.

Vorgeschichte

Der Fährbetrieb bei Worms ist erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 858 belegt, in der Ludwig der Deutsche die Schifffahrtsrechte des Klosters Lorsch bestätigt. Spätestens im Hochmittelalter wurden die Fährrechte auf verschiedene, vor allem geistliche Institutionen aufgeteilt, die diese zu ihrer Finanzierung nutzten. Dennoch blieb das Fährwesen eine städtische Aufgabe, wie die um 1400 erlassene städtische Fährordnung dokumentiert, die neben den Tarifen unter anderem auch die Reihenfolge des Übersetzens und die Betriebszeiten festlegte.

Die ersten Planungen für eine Schiffsbrücke als dauerhaftere Form der Rheinquerung datieren von 1720. Sie wurden von Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg, dem Bischof von Worms, angestoßen, der so seine rechtsrheinischen Hoheitsgebiete besser erreichen wollte. Diese Pläne wurden aus unbekannten Gründen nicht umgesetzt. Ein zweites, weit fortgeschrittenes Projekt wurde 1790 durch die Folgen der Französischen Revolution vereitelt. Obwohl die Stadt auch danach mehrfach entsprechende Projekte anregte, dauerte es noch weitere 65 Jahre, bevor eine Schiffsbrücke angelegt wurde; ein wesentlicher Hinderungsgrund für einen schnelleren Bau waren die komplizierten Rechts- und Eigentumsverhältnisse am Fährbetrieb, die erst 1831 durch Verkauf an das Großherzogtum Hessen geklärt wurden. 1842 beantragten die beiden Wormser Mitglieder in den Landständen des Großherzogtums Hessen, Wilhelm Valckenberg und Friedrich von Dörnberg, erneut den Bau einer Schiffsbrücke. Obwohl dieser Antrag noch im selben Jahr positiv beschieden wurde, konnte die Schiffsbrücke Worms erst am 14. Juni 1855 eingeweiht werden.

Ab etwa 1880, also 25 Jahre nach Einweihung der Schiffsbrücke, wurde intensiv über den Bau einer festen Brücke diskutiert. Ausschlaggebend hierfür waren die mit der Rheinregulierung einhergehenden Planungen, das Rheinhochwasser von 1882 und der steigende Arbeitskräftebedarf der Wormser Industrie. Die Mittel für die Brücke wurden 1894/95 nach intensiver Lobbyarbeit der Wormser Abgeordneten Cornelius Wilhelm von Heyl (Reichstag und Landstände) und Nikolaus Andreas Reinhart (Landstände) freigegeben, der Baubeginn erfolgte im Mai 1897.

Erste bzw. „alte“ Nibelungenbrücke (seit 1953)

Am 26. März 1945 bauten US-Pioniere der 'US 85th Combat Engineers Division' innerhalb von 10 Stunden wenige Meter nördlich (= flussabwärts) der zerstörten Brücke eine Pontonbrücke. Behelfsmäßige Brücken über den Rhein bauten US-Truppen ebenso im Süden von Worms zwischen Bobenheim-Roxheim und Frankenthal sowie im Norden etwa bei Hamm am Rhein. Später wurde eine Schleppfähre eingesetzt. Das Provisorium konnte jedoch nur den dringendsten Bedarf decken. Erst ab 1948 stand mit der behelfsmäßigen Rheinbrücke Worms, die damals als Eisenbahn- und Straßenbrücke fungierte, eine feste Rheinquerung im Raum Worms zur Verfügung.

Trotz des erkennbaren Bedarfs rückte der Neubau einer Straßenbrücke erst im Herbst 1949 durch eine Denkschrift der Stadt Worms in den Fokus der Politik. Seit der Gründung der Länder Hessen und Rheinland-Pfalz verlief die neue Landesgrenze im Rhein und schnitt so auch die künftige Brücke. Bereits im Frühjahr 1950 wurde Verhandlung zwischen den Ländern Hessen und Rheinland-Pfalz und dem Bund aufgenommen. Die Eigentumsverhältnisse teilten sich die beiden Länder künftig im Verhältnis 1 (Rheinland-Pfalz) : 2 (Hessen). Im Herbst 1950 wurde mit den Vorarbeiten für den Neubau begonnen. Dabei wurde der stark beschädigte östliche (rechtsrheinische) Torturm oberhalb der Fahrbahn abgetragen, der drei Stockwerke hohe Sockel unterhalb der Fahrbahn blieb erhalten.

Baubeginn für die insgesamt 744 m lange Straßenbrücke war im Mai 1951, die Einweihung fand am 30. April 1953 statt. Die historische östliche, 292 m lange und die historische westliche, 137 m lange Vorlandbrücke, jeweils eine Gewölbebrückenkonstruktion, blieben erhalten. Die 316 m lange Strombrücke war „Deutschlands erste große Spannbetonbrücke im Freivorbau“. Die gevouteten, zweizellige Spannbeton-Hohlkasten-Konstruktion hat eine Hauptstützweite von 114,2 m und wurde nach einem Entwurf von Ulrich Finsterwalder und Gerd Lohmer im Freivorbau auf den Senkkästen der Vorgängerbrücke errichtet.

Die „alte“ Nibelungenbrücke war dem Verkehrszuwachs zwischen 1953 und 2005 nicht gewachsen, weshalb sie gerade zu Stoßzeiten stark überlastet und inzwischen auch sanierungsbedürftig war. Sie war vom 16. September 2008, als nach Verkehrsfreigabe der parallel errichteten „neuen“ Brücke mit ihrer Sanierung begonnen wurde, bis zum 12. September 2013 für den Verkehr gesperrt.

Am 3. April 2019 kündigte der Landesbetrieb Mobilität Worms an, mit Planungen für einen Ersatzneubau der alten Nibelungenbrücke zu beginnen. Der Neubau der Strombrücke aus den 1950er Jahren ist ab 2025Vorlage:Zukunft/In 5 Jahren geplant, die älteren Rampen und der Nibelungenturm sollen erhalten bleiben.

Nibelungenturm

Als Nibelungenturm wird der 53 m hohe Torturm der Nibelungenbrücke auf dem linksrheinischen Ufer bezeichnet. Ursprünglich wurde er als Wohnraum genutzt, seit Juli 1976 dient er als Herberge, die von Pfadfindern des Verbands Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder ausgebaut wurde und betrieben wird. Von den insgesamt acht Etagen, die sich oberhalb der Fahrbahn befinden, werden heute fünf genutzt. In den drei Etagen unterhalb der Fahrbahn im Turmfuß ist die Rheingütestation Worms für die Gewässerüberwachung untergebracht. Zu deren Einrichtung gehört außerdem ein Neubau, der zwischen 1993 und 1995 direkt an den Turmfuß angefügt wurde.

Auf der Westseite des Torbogens befindet sich die Bauinschrift: Erbaut 1897–1900 unter der Regierung Ernst-Ludwigs Großherzog von Hessen und bei Rhein. Oberhalb davon wird das kleine Wappen des Großherzogtums Hessen als Sandsteinrelief dargestellt. Darüber befindet sich das vergoldete Zifferblatt der Turmuhr. Das ursprüngliche mechanische Uhrwerk wurde gegen ein Funkwerk getauscht; es ist im Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM) in Worms eingelagert. Unterhalb des Schieferhelms sind ebenfalls in rotem Sandstein die Wappen der drei Provinzhauptstädte des Großherzogtums angebracht: Mainz für Rheinhessen, Darmstadt für Starkenburg und Gießen für Oberhessen. Auf der Ostseite ziert den Schlussstein des Torbogens eine mit einer Weinkrone bekrönte Fratze. Das Wappen von Worms befindet sich oberhalb der auch auf dieser Seite angebrachten Turmuhr.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Nibelungenbrücke Worms" und überarbeitet am 22. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 3.0.

Beteiligte

Bau (1951-1953)
Bauherr
Architektur
Tragwerksplanung
Bauausführung
Renovierung / Instandsetzung (2010-2013)
Bauherr
Auftraggeber
Amtsentwurf
Gestalterische Beratung
Tragwerksplanung
Statische Prüfung
Bauausführung
Örtliche Bauüberwachung

Relevante Webseiten

Relevante Literatur

Weitere Veröffentlichungen...
  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20001157
  • Veröffentlicht am:
    10.12.2000
  • Geändert am:
    05.02.2016
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